Vorweg: Dies ist ein positiver Schwangerschaftsbericht. Jede Schwangerschaft ist einzigartig. Ich bin mir dessen bewusst, dass mein Verlauf recht reibungslos war, was nicht immer der Fall ist. Dieser Bericht schildert meine persönliche Wahrnehmung und ist daher sehr subjektiv. Genug der Einleitung, los geht’s!

Das dritte Trimester

Im dritten Trimester ging es mir im Großen und Ganzen gut, bis auf bei einem 24 Stunden Klinikaufenthalt, mehr dazu weiter unten. Die kleinen Beschwerden begannen jedoch langsam. Rückenschmerzen, Schlafprobleme, nächtliche Toilettengänge… nichts, womit ich nicht umgehen konnte, aber dennoch nervig. Ich freute mich langsam wirklich auf meinen letzten Arbeitstag Ende April. Anfangs dachte ich, dass ich die Arbeit bestimmt vermissen würde, aber zum Ende hin war ich froh, als es endlich soweit war und ich meinen letzten Arbeitstag vor dem Urlaub und anschließendem Mutterschutz hinter mir hatte. Meine Kollegen verabschiedeten mich sehr herzlich.

In der 33. Woche hatten wir dann auch unsere Hochzeit ❤️ Das war sehr schön. Wir haben nur im kleinen Kreis mit unseren Eltern gefeiert, hatten aber trotzdem ein Umstandsbrautkleid und einen schönen Anzug, die Haare und das Make-up saßen perfekt und ein Fotograf hat wunderschöne Bilder von uns gemacht. Eine große Feier mit unseren Freunden und mehr Familie planen wir in 1 bis 2 Jahren, wenn der Kleine schon etwas größer ist.

Allerdings tauchte noch ein Hindernis auf: Unser Kleiner hatte sich noch nicht in die Schädellage begeben. Diese Situation war etwas ungünstig, denn bei einer Beckenendlage oder einer querliegenden Position wäre mir eine Geburt im Geburtshaus nicht gestattet gewesen. Stattdessen hätte ich in die Klinik gehen müssen.

Ein weiteres Problem hat sich im dritten Trimester glücklicherweise gelöst: Ich fand endlich eine Hebamme für die Nachsorge. Mein Geburtstermin fiel nahe an die Sommerferien, und meine ursprüngliche Hebamme wäre dann im Urlaub gewesen und hätte die Nachsorge nicht übernehmen können. Zum Glück konnte sie jedoch eine Kollegin organisieren, die mich betreuen konnte, da diese erst später in den Urlaub fuhr.

Für etwa zwei Wochen im dritten Trimester, ungefähr in der 34. bis 36. Woche, hatte ich einen enormen Appetit. Neben normalen Mahlzeiten ernährte ich mich hauptsächlich von Obst, fühlte mich nie wirklich satt und konnte ständig essen. Zum Glück ging diese Phase vorüber, und gegen Ende der Schwangerschaft konnte ich wieder normale Mengen zu mir nehmen.

Termine im 3. Trimester

Ich hatte gedacht, dass ich mit Beginn des Mutterschutzes viel Zeit zum Nichtstun haben würde und gar nichts mit mir anzufangen wüsste. Das stellte sich jedoch nicht immer als richtig heraus. Aufgrund der Beckenendlage hatte ich doch noch einige zusätzliche Termine, die ich nicht erwartet hatte.

Nachsorgehebamme kennenlernen

Zuerst lernte ich meine Nachsorgehebamme kennen, die genauso nett war wie alle anderen Hebammen auch. Ich erzählte ihr von der Beckenendlage, und sie schlug – wie meine „normale“ Hebamme und Doula auch – das Moxen vor. Obwohl ich bereits darüber nachgedacht hatte, hatte ich es verworfen, da ich niemanden gefunden hatte, der das durchführen konnte (das ist nichts, was man selbst machen kann). Glücklicherweise sagte sie, dass sie das beherrscht. So fügte sich alles. Wir vereinbarten die Termine für das Moxen – mehr dazu im nächsten Teil der Schwangerschaftsreihe.

Zusätzlich zu den Methoden der traditionellen chinesischen Medizin wies mich meine Nachsorgehebamme auch auf die Möglichkeit einer äußeren Wendung des Babys hin.

Geburtsanmeldung in der Klinik

Ich habe nun endlich in unserer Wunschklinik angerufen, die unser Plan B ist, falls es mit dem Geburtshaus nicht klappt oder unsere Hebamme schon im Urlaub ist. Dort habe ich einen Termin zur Geburtsanmeldung vereinbart. Den Kreißsaal hatten wir bereits im Februar besichtigt und waren uns einig, dass die Klinik als Plan B in Ordnung ist.

Der Termin zur Geburtsanmeldung verlief sehr gut. Es wurde sich ausreichend Zeit für uns genommen und wir wurden umfassend aufgeklärt. Leider liegt der Kleine immer noch in Beckenendlage, was die Wahrscheinlichkeit einer Klinikgeburt erhöht. Falls Komplikationen auftreten sollten, steht auch ein Kaiserschnitt im Raum. Diesen möchte ich, wenn möglich, vermeiden. Trotzdem mache ich mich mit dem Gedanken vertraut und sehe ihn als Option an, wenn die anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind oder medizinische Gründe vorliegen.

Da es neben den ganzheitlichen Methoden auch die Möglichkeit einer äußeren Wendung gibt, möchte ich diese zuerst ausprobieren, bevor ich mich mit einer Geburt in Beckenendlage abfinde.

Die äußere Drehung und Klinikaufenthalt

Unsere Klinik bietet auch die Möglichkeit einer äußeren Drehung an, worüber wir bei der Geburtsanmeldung informiert wurden. Diese Prozedur birgt zwar gewisse (geringe) Risiken, doch die Vorteile überwogen für mich, weshalb ich diese Option ausprobieren wollte. Im Vorfeld war mir klar, dass ich bei erfolgreicher Drehung einen Tag zur Überwachung in der Klinik bleiben müsste.

Unser Termin zur äußeren Drehung war bei 37+0. Mit der Kliniktasche und meinem Seitenschläferkissen im Auto waren wir sowohl für den Erfolgsfall als auch für den schlimmsten Fall eines Notkaiserschnitts vorbereitet. Ich war etwas aufgeregt und hatte nicht gut geschlafen, da die Aussicht auf einen Tag in der Klinik nicht gerade beruhigend war.

Früh am Morgen kamen wir in den Kreißsaal, und die Ärztin machte zunächst einen Ultraschall. Dem Kleinen ging es gut, Plazenta und Nabelschnur lagen optimal, und es sprach nichts gegen die Drehung. Danach wurde ich ans CTG angeschlossen, um sicherzustellen, dass der Puls des Kleinen in Ordnung war und keine Wehentätigkeit vorlag. Mir wurde ein Zugang gelegt, durch den ich ein wehenhemmendes Mittel erhielt, und dann musste ich etwas warten. Nach etwa zehn Minuten kamen erst eine Schwester und dann die Ärztin herein. Leider konnte die Wendung nicht durchgeführt werden, da zu Beginn des CTGs ein kurzer, aber gravierender Abfall der Herzfrequenz des Kleinen festgestellt wurde. Das bedeutete, dass er kurzzeitig nicht gut genug versorgt war. Eine Vermutung war, dass er möglicherweise mit der Nabelschnur gespielt und sie zu fest gedrückt hatte, was zu einer kurzen Unterversorgung führte. Eine Unterversorgung ist in keinem Fall gut und sollte beobachtet werden.

Das wehenhemmende Mittel wurde wieder abgestellt, und es wurde ein Kontroll-CTG gemacht, das in Ordnung war. Ich dachte schon, ich könnte nach Hause, aber die Ärztin wollte mich noch einen Tag zur Beobachtung dabehalten. Zwar hätte ich die Option gehabt, nach Hause zu gehen – eine Klinik ist schließlich kein Gefängnis – aber wenn es um die Gesundheit unseres Kleinen geht, gilt: „better safe than sorry“. Also stimmte ich der Einweisung widerstrebend zu. Ich wurde auf ein Zimmer der Wöchnerinnenstation gebracht. Glücklicherweise sind das nur Zweibettzimmer, und meine Bettnachbarin war sehr nett. Mein Mann brachte mir die Kliniktasche und mein Kissen und fuhr dann nach Hause, da unsere Hündin schon den ganzen Vormittag allein war und Gesellschaft brauchte. Das Ganze hatte über drei Stunden gedauert.

Zum Glück gab es auf der Station auch Mittagessen, wenn auch nur das Aufnahmemenü, bei dem keine Wünsche berücksichtigt werden konnten, aber es reichte erst einmal. Am frühen Nachmittag hatte ich wieder ein Kontroll-CTG, das ebenfalls unauffällig war. Später kam mein Mann mit unserer Hündin zu Besuch, was mich sehr freute, auch wenn ich nur vier Stunden allein war seit der Einweisung. Am späten Nachmittag gab es Abendessen, etwas wenig, aber mein Mann brachte mir noch Naschereien mit, und ich hatte hartgekochte Eier von zuhause mitgebracht, sodass ich satt wurde. Abends gab es dann wieder ein Kontroll-CTG – ebenfalls unauffällig.

Die Zeit in der Klinik war ziemlich langweilig, aber psychisch anstrengend für mich. Ich hatte Bücher, meine Nintendo Switch, mehrere heruntergeladene Hörbücher und Filme sowie meinen Kindle dabei – genug für einen zweiwöchigen Urlaub. Trotzdem machte mir die Klinikumgebung zu schaffen. Das Personal war durchgehend sehr freundlich, alles war objektiv gut und es gab keinen Grund zur Beschwerde. Aber es war nicht zu Hause, und mein Mann war nicht dabei. Ich schlief sehr schlecht, konnte nach einem nächtlichen Toilettengang nicht mehr einschlafen und las von 4 bis 7 Uhr morgens und hörte Hörbücher.

Gegen 7 Uhr wurden wir offiziell geweckt, und meine Bettnachbarin und ich wurden gewogen, und unser Blutdruck wurde gemessen. Auch hier war alles in Ordnung bei mir. Ich war schon etwas ungeduldig, weil es am Vortag hieß, dass ich nach dem CTG am nächsten Tag nach Hause darf, wenn dieses auch unauffällig ist. Noch vor dem Frühstück kam die Ärztin zur Visite und sagte, dass ich nach dem Frühstück zum CTG darf. Juhu! Das Frühstück kam, ich hatte schon Hunger und versuchte, nicht zu schlingen, um möglichst schnell beim CTG zu sein. Dann war ich endlich beim CTG und wie erwartet: alles unauffällig. Ich schrieb sofort meinem Mann, der schon in Bereitschaft war, dass er mich abholen kann. Ich packte schnell meine Sachen zusammen, und um 10 Uhr war ich glücklicherweise schon wieder zu Hause.

Rückblickend glauben wir fast, dass der Dip der Herzfrequenz beim CTG ein Messfehler war, da er ganz zu Beginn gleich nach dem Anlegen des CTGs auftrat. Aber beweisen lässt sich das natürlich nicht. Einen Tag später, es war ein Sonntag, sollte ich nochmal in die Klinik kommen zum Kontroll-CTG. Das habe ich gemacht, wieder war alles unauffällig. Gott sei Dank, ich wollte nicht wieder eingewiesen werden.

Haufenweise CTGs

Das CTG am Sonntag war unauffällig, aber mir wurde geraten, weiterhin Kontroll-CTGs bei meiner Frauenärztin zu machen. Also rief ich montags an und konnte noch am selben Tag zum CTG kommen. Da bisher alles unauffällig gewesen war (abgesehen von dem einen Mal am Freitag), war ich guten Mutes. Doch schon nach wenigen Minuten sah man bei mir eine Wehe und einen Abfall der Herzfrequenz des Kleinen. Genau das gleiche Muster, das man schon am Freitag beim CTG beobachtet hatte. Es war also möglicherweise doch kein Messfehler am Freitag.

Hier sieht man im oberen Graphen einen Abfall der Herzfrequenz kurz nach der Wehe im unteren Graphen.

Meine Frauenärztin empfahl mir noch am gleichen Tag, wieder in die Klinik zu fahren, um das weitere Vorgehen zu besprechen – jedoch ohne Panik. Also machten mein Mann und ich uns nach Hause, genossen ein Mittagessen und unternahmen einen Mittagsspaziergang mit unserem Hund, bevor es zurück in die Klinik ging. Vorsichtshalber packten wir erneut das komplette Klinikpaket – Tasche, Kissen und Unterhaltung.

In der Klinik wurde erneut ein CTG durchgeführt, und alles war unauffällig. Mir wurde empfohlen, weitere 24 Stunden zur Beobachtung zu bleiben, damit noch einige Kontroll-CTGs gemacht werden können. Diesmal entschied ich mich jedoch dagegen. Die Ärztin konnte meine Entscheidung verstehen, aber ich musste einen Zettel unterschreiben, auf dem stand, dass ich gegen den ausdrücklichen Rat der Ärzte gehen wollte. Ich hatte ein leicht schlechtes Gewissen, aber da das CTG in der Klinik unauffällig war und der Gedanke an eine weitere Nacht dort bei mir Unbehagen auslöste, fühlte es sich wie die richtige Entscheidung an. Ich versprach jedoch, am nächsten Tag wieder zur Frauenärztin zum CTG zu gehen.

Dieses Versprechen hielt ich natürlich auch ein – schließlich ging es um die Gesundheit meines Sohnes. Also ging ich am nächsten Tag (Dienstag) wieder zur Frauenärztin. „Sie waren doch gestern schon hier“, bemerkte sie. „Ja, ich werde jetzt regelmäßig kommen“, antwortete ich. Also wurde erneut ein CTG durchgeführt, und auch dieses Mal war alles unauffällig. Man konnte sogar eine schöne Wehe bei mir sehen, ohne dass die Herzfrequenz meines Babys abfiel. Alles schien bestens zu sein, also vereinbarten wir einen Termin für Donnerstag.

Unten die Wehe, oben die Herzfrequenz des Kleinen unverändert trotz Wehe – so soll es sein

Also ging ich am Donnerstag erneut zum CTG. Wieder zeigte sich eine Wehe, aber die Herzfrequenz meines Babys fiel nicht. Alles lief wunderbar.

Entscheidung Geburtsort

Die 24 Stunden in der Klinik waren für mich alles andere als angenehm, da sie mich sehr strapaziert und mitgenommen haben. Hätte ich noch die Wahl gehabt, wäre meine Entscheidung definitiv auf eine Geburt im Geburtshaus anstelle der Klinik gefallen. Doch da die Drehung nicht erfolgreich war und ich nach dieser Erfahrung keinen weiteren Versuch wagen wollte, bleibt mein Baby wohl in Beckenendlage, und daher ist eine Geburt im Geburtshaus ausgeschlossen.

Ich strebe nach wie vor eine natürliche, vaginale Geburt in Beckenendlage an. Das Klinikpersonal hat mir Mut gemacht, und bisher spricht auch nichts dagegen. Dennoch wurde ich während meines Aufenthalts in der Klinik über die Möglichkeit eines Kaiserschnitts und die Anästhesie aufgeklärt. Ich hoffe inständig, dass es nicht dazu kommen wird.

[Schwangerschaft] Teil 3: Das dritte Trimester, äußere Drehung und haufenweise CTGs

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