Vorweg: Dies ist ein positiver Schwangerschaftsbericht. Jede Schwangerschaft ist einzigartig. Ich bin mir dessen bewusst, dass mein Verlauf recht reibungslos war, was nicht immer der Fall ist. Dieser Bericht schildert meine persönliche Wahrnehmung und ist daher sehr subjektiv. Genug der Einleitung, los geht’s !

Das zweite Trimester

In der 14. Woche, kurz vor Weihnachten, verkündete ich offiziell meine Schwangerschaft auf der Arbeit. Das war sehr schön, alle haben sich gefreut. Lustigerweise war auch unsere Teamassistenz schwanger, ihr Termin war einen Tag vor meinem, das heißt, wir hatten die ganzen wichtigen Termine immer kurz hintereinander und konnten uns austauschen.

Im Dezember fand ich auch meine Hebamme. Da wir in einer Kleinstadt wohnen, hatte ich zum Glück keine Probleme, eine zu finden. Das einzige Problem war der berechnete Geburtstermin: Dieser lag kurz vor den Sommerferien, und da die meisten Hebammen auch selbst Kinder haben, sind sie dann im Urlaub. Die Nachsorge schien also anfangs schwierig zu werden.

Ein paar Tage vor Weihnachten hätten wir das Geschlecht unseres Babys erfahren können, aber die Praxis hatte bereits Weihnachtsurlaub, sodass wir uns bis Januar gedulden mussten. Bei meinem nächsten Gynäkologen-Termin war es dann soweit: Es wird ein Junge 🥳 Eine Umfrage im Freundes- und Familienkreis ergab, dass 2/3 auf ein Mädchen getippt hatten und nur 1/3 auf einen Jungen. Wir haben uns sehr gefreut – das hätten wir so oder so. Einen Namen hatten wir bereits, nun konnten wir den Kleinen endlich beim Namen nennen. Den Namen hatten wir jedoch zuvor noch nicht verraten.

Im Januar entschieden wir uns, noch vor der Geburt unseres Sohnes zu heiraten. Das war natürlich kein Muss, aber es machte einiges einfacher. Zum einen war mein Mann dann automatisch der Vater des Kindes, und wir mussten keine Anerkennung vornehmen. Zum anderen konnte mein Mann Entscheidungen treffen, falls ich nach der Geburt nicht dazu in der Lage sein sollte. Und Liebe war dabei natürlich auch im Spiel ❤️

Das erste Treffen mit der Hebamme stand nun auch an. Sie war sehr nett, erklärte uns viel und gab viele Tipps. Sie hatte auch einen Geburtsraum in ihrer Praxis, in dem man außerklinisch gebären konnte. Wir hatten uns noch nicht mit unserem Geburtsort beschäftigt, aber das Geburtshaus klang schon einmal sehr gut und der Raum war sehr gemütlich eingerichtet. Um im Geburtshaus zu gebären, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein. Die Kurzform lautet: Es muss eine problemlose Schwangerschaft sein. Die Vorteile waren, dass man eine eins zu eins Betreuung durch eine bekannte Hebamme hatte und nicht das Krankenhausambiente erleben musste.

Mein Essverhalten normalisierte sich im zweiten Trimester wieder. Ich konnte normal essen, hatte keine seltsamen Gelüste und nahm langsam aber stetig zu.

Da ich merkte, dass ich beim Spazierengehen langsamer wurde und alles etwas schwerer wurde, begann ich mit Schwangerschaftsyoga. Glücklicherweise konnte mir meine Hebamme einen Kurs empfehlen, in den ich sofort einsteigen konnte. Schwangerschaftsyoga war eher entspannend, aber auch etwas herausfordernd, da mit einem Bauch alles etwas anstrengender war. Ich hatte auch in bestimmten Regionen Rückenschmerzen, die nicht verschwinden wollten. Durch das Yoga habe ich das aber in den Griff bekommen und nach ein paar Wochen hatte ich keine Beschwerden mehr.

Termine im zweiten Trimester

Im Februar hatten wir einige Baby-Termine. Zum einen wieder einen Gynäkologen-Termin, bei dem ich das erste Mal 15 Minuten am CTG (Kardiotokograph) verbrachte. Damit wurden mögliche vorzeitige Wehen aufgezeichnet, die ich zum Glück nicht hatte. Ansonsten war alles super.

Mitte Februar machten wir eine Kreißsaal Führung. Wir entschieden uns nicht für das Krankenhaus in unserer Stadt, sondern für das Krankenhaus in der Nachbarstadt, 25 Minuten entfernt. Von diesem Krankenhaus hatte ich nur Gutes gehört, und es hatte auch gleich eine Kinderstation neben dem Kreißsaal, was das Krankenhaus in unserer Stadt nicht hatte. Bei der Führung waren etwa 30 Paare dabei, und wir wurden in vier Gruppen unterteilt, um uns die Kreißsäle, die Kinderstation und die Wöchnerinnenstation zu zeigen. Alles in allem war es eine gute Führung, und das Krankenhaus wäre für uns ein guter Plan B, aber wenn wir uns frei entscheiden könnten, würden wir lieber im Geburtshaus entbinden. Dort ist es viel liebevoller und intimer, und wir haben die eins-zu-eins Betreuung.

Ende Februar nahmen wir am Geburtsvorbereitungskurs mit Hypnobirthing teil. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob Hypnobirthing vielleicht zu esoterisch ist, aber das war es überhaupt nicht. Wir lernten Atemtechniken zum Veratmen der Wehen, bzw. „Wellen“, wie es beim Hypnobirthing heißt, machten Entspannungsübungen und lernten auch viel Theorie zur Geburt. Die geleiteten Atemübungen erhielten wir auch als Audios. Mit den Audios übte ich regelmäßig die verschiedenen Atemtechniken, was mir sehr half.

Beim Gynäkologen-Termin Anfang März wurde der Zuckertest auf Schwangerschaftsdiabetes bei mir durchgeführt – zum Glück negativ. Für den Test durfte ich Zuckerwasser trinken, sogar die Geschmacksrichtung durfte ich aussuchen, und nach einer Stunde wurde mir Blut abgenommen. Ich fand das Zuckerwasser nicht eklig. Im Vorfeld hatte ich oft gelesen, wie schlimm der Test sein sollte, aber das Getränk war wie ein süßer Softdrink, mir war nicht übel, und es war alles unproblematisch. Anfang März hörten wir beim Termin mit der Hebamme dann zum ersten Mal das Herz unseres Babys klopfen, das war sehr schön .

Im März meldeten wir uns auch beim Standesamt an und bekamen einen Hochzeitstermin Anfang Mai ❤️

[Schwangerschaft] Teil 2: Das zweite Trimester

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