Die meisten Menschen, die ich kenne, haben nur ein Konto. Eventuell in einer Partnerschaft noch ein Gemeinschaftskonto, aber von dort gehen nur gemeinsame Kosten ab. Ich fand das für mich immer zu unübersichtlich. Wieviele Konten hast du? Wie behältst du den Überblick über deine Ein- und Ausgaben?
Ich hatte einige Jahre einen Job, in dem ich kein festes Monatsgehalt, sondern einen Tagessatz hatte (und nein, ich war nicht selbstständig), d.h. Ich habe jeden Monat ein unterschiedliches Gehalt bekommen und ich habe mein Geld auch nicht zum Ende des Monats bekommen, sondern immer am Ende der Woche bzw. am Ende von X Wochen, je nachdem wann ich mein Geld angefordert habe (ganz komisches Konzept). Ergebnis des ganzen war, dass ich zwar genug Geld für ein gutes Leben hatte, aber keinen Überblick über meine Geld Ein– und Ausgänge, geschweige denn sagen konnte, was eigentlich mein Monatsnettogehalt war.
Als ich meinen jetzigen Job begonnen hatte (mit einem festen Monatsgehalt, das immer zum Monatsende kommt) habe ich zuerst eine Exceltabelle mit meinen ganzen Ausgaben gemacht. Dafür habe ich mich in meinem Onlinebanking eingeloggt und bin alle Ausgaben des letzten Jahres durchgegangen. Dabei sieht man auch gleich mal welche Versicherungen man noch hat und möglicherweise kündigen kann. Das ganze hat mich etwas Zeit gekostet, aber die Arbeit hat sich für mich absolut geloht, da ich diese Tabelle auch heute noch nutze und regelmäßig aktualisiere. Eine Auslandskrankenversicherung konnte ich kündigen, da ich die letzten Jahre gar nicht mehr im Ausland war. Da die meisten Kosten monatlich, manche vierteljährlich und andere jährlich anfallen, habe ich mit eine einfache Excel Tabelle gebastelt, die alle Kosten auf die monatlichen Kosten umrechnet.
Nachdem diese Arbeit abgeschlossen war, habe ich ein Zweitkonto bei einer Onlinebank eröffnet und dieses Konto als Fixkostenkonto genutzt. Dafür bin ich alle Ausgaben durchgegangen und alle, die fix waren, wie z.B. Versicherungen, Miete, Netflix, habe ich zusammen gerechnet. Diese Lastschriften/Daueraufträge habe ich dann alle auf mein Zweitkonto umgestellt und überweise immer zum Anfang des Monats den exakten Betrag auf dieses Konto. So ist es egal, wann sie abgebucht werden, das entsprechende Geld ist auf dem Konto.
Für variable Kosten wie z.B. Essen, Werkstatt und Tanken habe ich eine etwas erhöhte Pauschale angenommen und überweise diese Kosten auch jeweils am Anfang des Monats auf das Tagesgeldkonto von meinem Hauptkonto.
Durch diese Methode weiß ich immer wie viel Geld ich für unvorhergesehenes oder Luxusausgaben übrig habe. Meine Sparrate geht übrigens auch Anfang des Monats auf mein Tagesgeldkonto, meine ETF Geld geht direkt aufs Depot und wird dort per Sparplan monatlich investiert. Das sieht dann so aus:
Das Prinzip funktioniert auch mit einem Gemeinschaftskonto, dabei ist entweder das Gemeinschaftskonto das Zweitkonto oder man teilt die Fixkosten in gemeinsame Fixkosten und eigene Fixkosten auf und überweist auf das jeweilige Konto.
Das klingt alles ziemlich kompliziert, aber wenn es einmal aufgesetzt ist, funktioniert das System einwandfrei. Und ich weiß jederzeit wieviel Geld ich diesen Monat übrig habe.