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Nachdem unser Kaufangebot für das Haus angenommen wurde, ging es um die Finanzierung. Wir hatten vor Abgabe des Kaufangebots schon einen Vorab Termin, um zu prüfen, ob eine Finanzierung mit den von uns gewünschten Bedingungen und der benötigten Summe möglich wäre. Erst nach der Zusage ging es um die konkrete Finanzierung. Wir haben den Finanzdienstleister interhyp angefragt. Ich habe im Zusammenhang mit einem Hauskauf nur Gutes von interhyp gehört und man hat den Vorteil, dass die interhyp diverse Kreditanbieter prüft und gemeinsam mit uns den Günstigen auswählt. Wir mussten die interhyp nicht direkt bezahlen, sie bekommet von der Bank, an die sie vermittelt, eine Vermittlungsprovision.

Für die Fianzierung brauchten wir einiges an Unterlagen

  • Gehaltsabrechnung der letzen 4 Monate
  • diverse Unterlagen der interhyp: Selbstauskünfte, Einwilligungen etc.
  • Kontoauszug mit Eigenkapital
  • Unterlagen zum Haus
    • Grundbuchauszug
    • Flurkarte
    • Wohnflächenberechnung

Das klingt auf den ersten Blick einfach, war aber doch komplizierter als gedacht. Die Unterlagen zum Haus hatten wir natürlich nicht. Die Flurkarte bekamen wir vom Verkäufer, den Grundbuchauszug besorgte uns die Maklerin. Wir bekamen außerdem weitere Unterlagen vom Verkäufer, unter anderem Unterlagen mit Grundrissen und Längen. Wir dachten, dass dies die Wohnflächenberechnung sei, jedoch war dies nur eine Statik Berechnung. Da uns niemand eine Grundflächenberechnung geben konnte, die Beraterin von der interhyp uns aber immerhin eine Vorlage zugesendet hatte, musste wir selbst anhand der Grundrisse die Wohnflächenberechnung machen und die Werte nach besten Wissen und Gewissen eintragen.

Ein weiterer Knackpunkt war der Arbeitsvertrag meines Freundes. Wir sind beide im IT Bereich tätig, ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag, mein Freund arbeitet allerdings seit mehreren Jahren als „Fester Freier“ in einer öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalt. Die Probleme als „Fester Freier“ sind vielseitig. Man ist zwar theoretisch normal angestellt – ein fester Freier hat nichts mit freier Mitarbeit zu tun – hat aber nicht die ganzen Vorteile eines normalen Angestellten wie z.B. ein festes Monatsgehalt, Gleitzeit, unbefristete Arbeitsverträge, Aufstiegschancen etc. Im Bereich von Fernsehproduktionen mag dies Sinn ergeben, wenn man jemanden für ein Projekt von einem Jahr einstellt. In der IT, wo man in der Regel länger als ein Jahr arbeitet und sich mit den Jahren Wissen aufbaut, macht dies gar keinen Sinn. Als Fester Freier bekommt man kein Monatsgehalt sondern einen Tagessatz, der als „Honorar“ auf der Abrechung (= Gehaltsnachweis) erscheint. Dies impliziert für viele eine Selbstständigkeit, ist es aber nicht – und versucht das mal jemandem zu erklären. Ein weiteres Problem ist, dass die meisten Verträge befristet sind. Und bei einer Vertragsverlängerung bekommt man die mündliche Zusage ca. einen Monat vorher, den schriftlichen Vertrag erst ein paar Tage vor Arbeitsbeginn. Zugegeben, es gibt mittlerweile auch unbefristete feste freie Arbeitsverträge, aber da muss man auch etwas Glück haben.

Die Bank wollte nun also den Arbeitsvertrag meines Freundes sehen, weil sie dachten er wäre selbstständig. Das Problem war nur, dass der Arbeitsvertrag meines Freundes genau in dem Monat der Finanzierungsanfrage auslief und der neue Vertrag natürlich noch nicht vorlag. Wir haben also den bald auslaufenden Arbeitsvertrag hingeschickt, das hat der Bank, wie erwartet, leider nicht gereicht. Wir hatten schon Angst, dass die ganze Finanzierung auf der Kippe steht. Nach etwas hin und her und Tagen voller Bangen hat mein Freund dann aber eine Vorabbestätigung bekommen, dass sein Arbeitsvertrag um 15 Monate verlängert wird. Diese haben wir direkt weiter geleitet und drei Tage später hatten wir die telefonische Bestätigung unserer Finanzierung. Einen Tag später war dann ein dicker Umschlag in der Post.

Der Umschlag enthielt „unsere Baufianzierung“. Die Unterlagen waren zwar zahlreich, aber sehr übersichtlich in einer dicken Mappe aufgeteilt:

  • Unterschreiben und zurückschicken
  • Schreiben für den Notar
  • Unterlagen, die vor der Auszahlung benötigt werden
  • Unterlagen für uns

Somit war relativ schnell klar, was wir wofür brauchten und was wir einfach nur abheften konnten. Die Unterlagen für die Finanzierung haben wir durchgelesen, unterschrieben und zurück geschickt.

Die Finanzierung stand damit. Nun konnte der Notartermin festgelegt werden. Dazu mehr in Teil 3 der Hauskaufreihe.

[Hauskauf] 2 – Finanzierung

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